Toyger
Als ich nach meinem zweiten Zuchttier gesucht habe, habe ich nicht so viel über die Toygers gewusst. Ich habe sie auf der Webseite des TICA internationalen Katzenvereins gefunden: zuerst hat mich der Name gepackt. Ich habe gedacht, dass der Name etwas Spielerisches ausdrückt oder etwas mit Tiger zu tun hat, aber dann habe ich den Hintergrund vom Zustandekommen des Namens nicht gekannt. Später spreche ich noch über die Entstehung des Namens.
Als nächster Schritt hat mich das Äußere der Katze ergriffen: auf orange Grund schwarze Streifen. Ich habe sofort recherchieren begonnen, um mich besser ins Thema zu vertiefen. Den Charakter, Entstehung und Verbreitung habe ich nachgeschlagen. Kurz darauf, auf einer von TICA Ausstellungen, zufälligerweise in den Niederlanden, ist es mir gelungen, persönlich zwei Exemplare zu sehen und sie zu streicheln. Ihr weiches seidiges Fell, schmeichlerisches schnurrendes Wesen und ihr kluger Blick haben mich überwältigt, dies ist in den Körper von einem Minitiger verborgen. Man würde nicht denken, was für einen netten Charakter das wilde Äußere verbirgt. Diese waren genug dazu, dass ich nach nicht so vieler Grübelei die Toyger neben die Ragdolls als zweites Zuchttier wähle.
Das war auch ein Gesichtspunkt für mich, dass ich dem nord-europäischen Publikum die Art als erster vorstellen kann. Auf diesen Bereichen zählt Toyger zu einer wahren Kuriosität. In Ungarn und Österreich bin ich die Vorderste bei der Züchtung dieser Art, die mit in eigenem Besitz stehenden Zuchttieren arbeitet. Da ich in Verbindung mit Ragdolls international berühmt wurde, bedeutete es mir kein Problem, die für mich entsprechenden Zuchten zu finden, von denen ich die Katzen besorgen wollte. Mit ihnen verbunden habe ich mich auch danach gestrebt, die beste Qualität, die perfekteste Blutlinie zu beschaffen. Ich bin so in die USA geraten, in die Zucht von Helen Baloun, wo es mir gelungen ist, meinen Wunsch zu verwirklichen, also, dass ich von ihr meinen Zuchtkater bekomme. Meine Katze Berill ist in der Zucht DesignersStripes geboren, er ist der kleine Bruder der besten Toyger in der Welt aus dem Jahre 2014 aufgrund der jährlichen Ausstellungsergebnisse vom TICA-Verein. Mein Weibchen, Lakra kann sich mit ähnlichen Vorfahren brüsten: ihr älterer Bruder wurde Regional Winner im Jahre 2014, das heißt, er wurde die beste Toyger in Nord-Europa.
Ich kann mit größter Freude sagen, dass ich im August 2015 Besitzer von zwei Toyger-Katzen wurde. Von Berill, für den ich nach Chicago gefahren bin, beziehungsweise von Lakra, die meine netten englischen Freunde auf die jährliche Prämierungsfeier von TICA, nach Salzburg geliefert haben, wo ich sie nach langer Erwartung übernehmen konnte.
Wie ist die Rasse entstanden?
Wir können Judy Sugden, der Besitzerin der EEYAA Zucht, diese wunderbare Art danken. Judy konnte sich schon von Jugend an Art-Entwicklerin nennen, da ihre Mutter nicht anders ist als Jean Mill, die Züchterin der Katzenrasse Bengal.
Judy als junge Erwachsene, gegen Ende der 80-er Jahren, hat eben an der Weiterentwicklung vom mackerel Muster gearbeitet. Sie hat bemerkt, dass eine von ihren Katzen kein formelhaftes Muster hat, also, sie hat keine gut absonderbaren kreisenden Zeichen. Sie hat solches gesehen, was sie bisher niemals: zwei Kreise mit tabby Muster in den Zeichen der Schnauze. Wenn ein „einfacher” Mensch diese Zeichen gesehen hätte, hätte er diesen keinerlei Bedeutung zugeschrieben. Aber für die Züchterinerwiesen sich diese als interessante Möglichkeit, da ein solches Muster ausdrücklich als Unikum gilt. Es hat das Interesse von Judy besonders geweckt. Bei den Tigern auf der Schnauze ist auch ebenso kreisförmige Form zu beobachten. Diese Charaktereigenschaft macht sie (auch) sehr absonderbar von der Art der Großkatzen, ebenso wie ihre langen, schmalen, gestreiften Zeichen.
Alles in allem zu betrachten und ihr zufälliges Glück auszunutzen, hat sich Judy dafür entschieden, mit der Entwicklung einer neuen Rasse zu beginnen. Die ersten Katzenarten, die sie bei ihrem Zuchtprogramm hinzugezogen hat, waren einige Hauskatzen, die sie mit Bengal hybridisiert hat. Man sollte hier bemerken, dass die Toyger keine gestreifte Bengalkatze ist, und sie ist nicht ausdrücklich „nur eine einfache Katze mit tabby Muster”. Um ihr Zuchtprogramm weiterzuentwickeln, hat sich Judy einen nächsten Kater aus Indien bringen lassen. Jammu Blu hieß er. Er hatte auch sehr typisches Zeichen – kreisförmiges Muster auf dem Schädeldach. Später wurden dann wieder 40 Katzen ausgewählt, jede mit individualen spezifischen Zeichen, beziehungsweise andere adligen Arten sind auch ins Programm geraten.
Zum Glück blieb Judy nicht alleine bei der Arbeit. Bald haben auch andere Züchter eingeschaltet. Zuerst Antony Hutcherson und Alice McKee, bald kamen andere auch, jetzt schon aus unterschiedlichen Teilen der Welt. Judy hat gar nicht zufallsartig mit der Zucht angefangen. Sie hat gut durchdacht, was für ein Aussehen und einen Charakter sie erreichen möchte. Es erklärt, warum die meisten die Toyger eine Designer-Katze nennen, so wie die Marken der größten Designers in der Welt. Für heute ist Toyger eine von den internationalen Katzenvereinen anerkannte Art und es ist verboten, sie mit anderen Katzenarten zu hybridisieren.
Und der Name? Woher kommt er denn nur?
Er stammt daraus, dass Judy die Wörter Toy (Spiel) und Tiger (Tiger) zusammengeschmolzen hat. Toy plus Tiger sind Toy Tiger, das heißt, Toyger. Dieser Name charakterisiert sehr rein das Temperament dieser Rasse: spielerisch, nett, die man zärteln kann wie ein Kuscheltier. Du kannst darin sicher sein, wenn du ein Besitzer einer solchen Katze bist, faulenzt dein Liebling fast den ganzen Tag in deinem Schoss und purrt dazwischen stets. In dem übrigen Zeitraum läuft sie herum, spielt und isst.
Kennzeichner der Rasse:
Obwohl die Toyger ziemlich eine neue Art ist, existiert ein sogenannter Standard, dem sie entsprechen soll. Allererst und zugleich das wichtigste Ziel ist, dass die Toyger in allen äußeren Zeichen immer besser einem wahren Tiger ähnelt.
Weiterhin:
- breiter und langer, muskulöser Körper
- ästhetische Streifen, sich auf der Wirbelsäule durchziehende, gerade Linie (auf orange Grund immer dunkler Streifen) erscheint auch nicht auf dem Rücken, starke Gegensätze
- kleine Augen (Augenfarben können unterschiedlich sein)
- kreisendes Zeichen auf der Schnauze
- langer Schwanz
- kleine Ohren
- starker Knochenbau, geläufige schnelle Bewegung, Aktivität